Erstes Stollenfest am 28. Mai 2011

Unser Grubentag zur vierzigjährigen Schliessung des Bergwerks Georg-Friedrich im Jahr 2008 war unzweifelhaft ein großer Erfolg. Klar ist auch, dass wir in Zukunft regelmäßig derartige Veranstaltungen durchführen werden, um Spenden zu werben und unsere Aktivitäten einem größeren Kreis vorzustellen. Nach zweijährigen Gleisbauarbeiten bot sich im Jahr 2011 mit der Inbetriebnahme unserer auf historischem Boden neu entstandenen Bahnstrecke vom Stollen zur Halde ein geeigneter Anlaß. Am 28. Mai luden wir zu unserem 1. Stollenfest am Schroederstollen ein.

(Bilder: Thomas Deutsch, Holger Dudei, Astrid & Stefan Dützer,  Christian Kittler, Andrea Leifeld)

Natürlich waren in den zwei Wochen vor dem Fest noch einige Vorbereitungen zu erledigen. So galt es im Rahmen eines Löffelbaggereinsatzes den Weg vom Bahnhof zum Bauwagen und die Trasse des künftigen Lokschuppengleises auszukoffern.
Mit dem Radlader wurden 24 t 22/32-Kalkschotter auf der Strecke verteilt und manuell untergestopft. Und es war immer noch zu wenig.
Die Bahnhofseinfahrt wurde um zwei 7-m-Weichen ergänzt, welche im nächsten Jahr die drei Umfahr- und Aufstellgleise der Grubenzüge anschliessen sollen. Außerdem tauschten wir die Einfahrweiche gegen ein weniger stark abgefahrenes Exemplar aus.
Ausführliche Testfahrten am Vorabend des Festes bestätigten die einwandfreie Verlegung der Weichen.
Am Morgen des 28. Mai trafen die Gastfahrzeuge von ProDampf e.V. Osterode ein. Hier wird gerade die Dörentruper Elektrolok aufgegleist. Im Hintergrund wartet schon das Jenbacher Pony auf seinen Einsatz (Nein, das ist kein Pferd, sondern die Bezeichnung der blauen Lok).
Die Jenbacher und unsere Schöma auf Lokparade in der Bahnhofseinfahrt. Übrigens ist das 1. Bild in der Galerie 3  "Grubengedenktag" fast an der gleichen Stelle entstanden. Wer sehen möchte, was wir in drei Jahren geschafft haben, kann ja mal die Galeriebilder vergleichen.
Frau Betriebsführer baut derweil den Infostand des Fördervereins auf, während der Lokfahrer die Fahrzeuge in Position rangiert.
Pünktlich um 13:30 Uhr erfolgte dann durch Bürgermeister Spaniol die Freigabe der neuen Strecke vom Stollenmundloch zum Bahnhof. Der Eröffnungszug bestand stilecht aus einer in den Liebenburger Eisenerzgruben verbreiteten Ruhrthaler Diesellok, Förder- und Rungenwagen.

Die Ansprachen rund um die Eröffnungsveranstaltung kann man sich bei Youtube ansehen.

Inzwischen füllte sich das Gelände mit Gästen. Kuchen und Kaffeeverkauf litten zwar unter technischen Schwierigkeiten, aber trotzdem war unser Zelt gefüllt bis zum letzten Sitzplatz. Gebraucht haben wir es nicht - es herrschte Kaiserwetter.

Der Ford A gehört übrigens Herrn Kirchner vom Eska-Schilderservice, Gebhardshagen

Ebenfalls mit historischen Fahrzeugen bereicherten die Liebenburger Treckerfreunde unser Fest.
Und wieder einmal wurden wir vom Besucherandrang überrascht. Statt der erwarteten 400 kamen ca. 600 Gäste. Blick auf den Bahnhof und einen Teil der Fahrzeugausstellung.

In einer ruhigeren Minute am Infostand. Auch die Einnahmen durch Spenden waren an diesem Tag sehr gut.

Natürlich hatten wir nicht nur Fahrzeuge sondern auch Gezähe ausgestellt. Vielleicht können wir den Bohrhammer bei der nächsten Festivität schon in Betrieb vorführen.

Eine Attraktion waren selbstverständlich die laufend zwischen Mundloch und Bahnhof pendelnden Besucherzüge, hier das Jenbacher Pony mit den Sitzwagen von Pro Dampf e.V..

Im Einschnitt vor dem Stollen unsere Schöma mit den zwei Steigerwagen aus dem Kalibergwerk Bergmannssegen-Hugo.

Zwar durfte der Stollen selbst noch nicht betreten werden, aber im Mundloch gab es Antworten auf viele Fragen.

Zurück zum Bahnhof ging es mit der Dörentruper Fahrdrahtlok und einem Generatorwagen. Wir brauchen dringend eine Oberleitung!

Manche Fahrgäste kamen auch in den Genuß einer Führerstandsmitfahrt.

Die Kurzen, welche genug mit der Eisenbahn gespielt hatten, wurden von Ursula Eickemeyer mit einem Bastel- und Fossilienprogramm bestens betreut.

Dicht belagert war in der Regel auch der Stand der Modellbauer "Montagsrunde" aus Bad Gandersheim; hier allerdings haben wir fürs Foto eine Lücke im Besucherstrom gestellt.

Und hier war dann auch ein Modell des Schroederstollens zu sehen. In 1:87 ist der doch tatsächlich schon weiter wie wir mit dem Vorbild. Erbauer ist Holger Dudei.

Bei den Funktionsmodellen zog Peter Mühr mit seinem vollständig selbst erbauten Dampflokomobil die Blicke auf sich. Wenn wir schon keine Dampflok am Stollen haben, dann riecht und klingt es wenigstens so.

Als zum Abend dann der Besucherandrang nachließ, blieb noch Zeit für die ein oder andere Testfahrt. Hier muß die Dörentrup unbedingt noch das fliegend verlegte Gleis hoch zum 1. Haldenniveau erfahren. Fragt sich wer wohl mehr Spaß hatte: Die Passagiere oder die Lokfahrer?

Und stellvertretend für alle Teilnehmer sei hier geschrieben, dass wir am Ende des Tages erschöpft, aber sehr zufrieden mit einer gelungenen Veranstaltung waren.