Grubengedenktag am 07. Juni 2008

Am 7. Juni begingen wir zusammen mit dem Arbeitskreis Bergbau und Geschichte Döhren einen Gedenktag zum 40. Jahrestag der Schliessung des Bergwerks Georg-Friedrich. Dazu war um das Heimatmuseum in der Schule eine sehenswerte Ausstellung aufgebaut, während bei uns an der Grube Gunther Heider und Ulrich Funke vom Verein ProDampf mit ihrem Strüver-Schienenkuli zahlreiche Pendelfahrten durchführten. Insgesamt hatten wir an diesem Tag ca. 180 Fahrgäste auf der Bahn und geschätzt nochmal so viele Besucher am Stollenportal. Für unsere Arbeitsgruppe, die sich an diesem Tag zum ersten Mal öffentlich präsentierte, war dieser Tag ein voller Erfolg.

Die folgenden Bilder entstanden bei den Vorbereitungen und dem Gedenktag. Leider konnten wir keine Aufnahmen von der Ausstellung in der Schule machen, da wir selbstverständlich völlig in das Geschehen am Stollen eingespannt waren. Den zahlreichen Helfern sei hier noch einmal für eine Unterstützung gedankt, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. (Bilder soweit nicht anders genannt: Astrid & Stefan Dützer)

Ab Ende Mai wurde es allmählich ernst mit den Vorbereitungen. Die Gleisjoche waren ausgelegt, aber noch nicht verlascht. Trotzdem verzeichneten wir am 30. den Zugang unseres dritten Triebfahrzeugs:

Schöma CDL 20, Fabrik-Nummer 2665, Baujahr 1963, ex-Hamburger Wasserwerke, über Zwischenhändler und ebay an Arge Schroederstollen.
Die Lok war nicht billig, aber betriebsfähig und konnte in den folgenden Tagen bereits kräftig im Bauzugdienst eingesetzt werden. (Bild: H. Dudei)

Allerdings waren die Schienen noch nicht verbunden; und auch die Kurve vor der Bahnhofseinfahrt mußte erst noch gelegt werden. So kam dann wieder unser mobiles Schienenbiegegerät zum Einsatz.

Die erste Nacht in Döhren verbrachte die Lok zwangsläufig noch im Freien. Wohlweislich hatten wir die Ankunft der Lok geheim gehalten.

Am darauffolgenden Tag wurde diese Arbeit zu Ende gebracht, Stopfarbeiten durchgeführt und - bei größeren Lücken - mit Balken unterfüttert.
Und so machte sich am Abend ein kleiner Zug aus den ebenfalls vor einigen Tagen beschafften Wagen und 50 nagelneuen Stahlschwellen auf den Weg zum Stollen.
Paßt es? Es paßte. Nach 40 Jahren fährt wieder eine Lok in den Schroederstollen.
Rechtzeitig vor dem großen Tag wurde dann auch noch das alte Torprovisorium durch einen denkmalgerechten Neubau ersetzt. Dabei haben wir uns an dem Bild der Deutschen Geologischen Gesellschaft von 1927 orientiert.
Der Grund für diese Hauruck-Aktion war natürlich, daß wir das alte Tor zum Unterlegen der Gleise unserer Feld-, Wald- und Wiesenbahn brauchten.
Am Vorabend des Grubentages hatten wir zu einer kleinen  Einweihungsfeier geladen. Hier wird gerade das Catering auf dem vielseitig verwendbaren Flachwagen unseres Bauzuges hergerichtet. Lok und Wagen wurden derweil im Stollen versteckt.
Der Überraschungseffekt durch den unankündigten Zug samt Speisewagen zog. Herrn Anders sei an dieser Stelle für die ebenso überraschende Spende eines Läutewerks gedankt. Wir versprechen, möglichst bald unseren ersten Bahnübergang in Betrieb zu nehmen. Fehlt nur noch ein Andreaskreuz und eine Fernsprechbude...
Der Morgen des 7. Juni begann gemächlich. Inzwischen war auch der Strüver samt Lokbesatzung und Aufenthaltswagen eingetroffen. Eine nette kleine Fahrzeugausstellung war das. (Bild: H. Dudei)
Ab 11:00 Uhr war der Besucherandrang so groß, daß zum Fotografieren kaum noch Zeit blieb. Hier dampft der Strüver mit einem voll besetzten Zug durch die Kurve vor dem alten Bahnhof. (Bild: H. Dudei)

Im Windschatten folgt Schöma 2665, welche allerdings wegen anstehender Wartungsarbeiten am Motor nur sporadisch eingesetzt wurde. (Bild: H. Dudei)

Hoher Besuch am Nachmittag. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ließ sich von uns über unsere Pläne und unsere Motivation aufklären. (Bild: L. Letter)

Das Highlight zum Schluß: Zwei der sieben Bergleute, die im Sommer 1968 die Gedenktafel an Henry Schroeder abmontiert hatten, stellten sich mit der in Bochum nachgegossenen Tafel zum Fototermin vor dem Stollenmundloch auf.

Zum Ende des Tages blickten wir alle auf eine gelungene Veranstaltung zurück. Ein gemütlicher Ausklang folgte und danach zwei verdiente Wochen Urlaub vom Bergwerk.