Förderwagen:
Loren? Hunte? Nein - die korrekte Bezeichnung dieses Fahrzeugtyps ist "Förderwagen" und "Muldenwagen". Typisch für diese Wagen ist der fest auf dem Fahrgestell aufgebaute Behälter. Zum Entladen muß ein Förderwagen also auf den Kopf gestellt oder auf die Seite gelegt werden. Dafür gab es feste Entladeanlagen (Kreiselwipper) und semimobile Einrichtungen, mit denen die Wagen über die Seite oder die Stirn gekippt wurden. Der Entladevorgang war damit deutlich komplizierter als mit Kipploren. Da aber die Mechanik für eine kippbare Mulde gespart wurde, hatte der Behälter des Förderwagens bei gleicher Wagengröße deutlich mehr Inhalt. Auf diese Art wurde der freie Raum bei der Schachtförderung im Förderkorb besser ausgenutzt. Förderwagen gab es in allen Größen; angefangen bei 750 l bis hoch zu 5000 l. Im Unterschied zu Hunten haben diese Wagen keinen kastenförmigen Aufbau und keine Frontklappe zur Entladung. |
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Förderwagen 1000 l, ex Steinkohlenbergbau Ruhrgebiet, 2008 über Schrotthändler in Witten an Arge Schroederstollen. |
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Förderwagen 1000 l, ex Zeche Gneisenau, Dortmund-Derne, Wagennummer 301, 2010 von privat an Feldbahnsammlung Dossenheim, Umspurung von 550 auf 600 mm, 2014 an Arge Schroederstollen. |
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Förderwagen 1000 l, Hersteller VEB Förderwagen und Beschlagteile Mühlhausen. Die ostdeutsche Variante eines Förderwagens . Gut zu erkennen an den Gummipuffern. 1 Wagen Denkmal Gaststätte "Zur Erzbahn"
Salzgitter-Gebhardshagen, 2010 an Arge Schroederstollen |
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Förderwagen 1000 l, Hersteller VEB Förderwagen und Beschlagteile Mühlhausen, Denkmal Schacht Bernterode (Südharz), 2011 an Arge Schroederstollen. Der Wagen verfügt an den Stirnseiten über Aufnahmen für Mitnehmer für den untertägigen Seilbahnbetrieb im Kalibergbau. |
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Förderwagen 1500 l, ex Zeche Minister Achenbach, Lünen. 1992 an Privat, Neuenrade, 2011 an Arge Schroederstollen. |
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Förderwagen, Hersteller Krupp, Wagennummer 34, ex Zeche Ewald-Fortsetzung, Haard, 2013 aus Recklinghausen von privat (stand hinterm Taubenschlag) an Arge Schroederstollen. Spurweite 550 mm, zur Umspurung vorgesehen. |
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Förderwagen 750 l,
eingesetzt auf Bergwerk Hildesia in Diekholzen bei Salzdetfurth, 1991 an
Privat in Bodenburg, Anstrich und Aufstellung vor dem Haus, 2013 an Arge
Schroederstollen. Wir verfügen damit über einen typischen Förderwagen aus dem Kalibergbau der Region Hannover-Hildesheim. Der Wagen ist in der Größe exakt passend zum Gestellförderkorb vom Schacht Hildesia gebaut worden. Und Kalischächte waren aufgrund der wasserdichten Tübingsäule früher ziemlich eng. Darüber hinaus ist der Wagen vollständig genietet und hat eine Hufeisenkupplung Fabrikat Stahlwerke Brüninghaus. Da auf Hildesia unsere Lok 12 im Einsatz war, haben wir also einen passenden Wagen zur Lok. |
Förderwagen 750 l, ex Bergwerk Siegfried-Giesen, 2017 von Privat an ArGe
Schroederstollen. Das Pendant zum vorher beschriebenen Modell in geschweisster Ausführung. |
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Förderwagen 1000 l,
2013 und 2014 von privat aus Ennepetal an ArGe Schroederstollen.
Spurweite 580 mm, zur Umspurung vorgesehen. 3 Stück vorhanden, einer umgespurt.
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Förderwagen 1000 l, gebaut
1936 von Fa. Brüninghaus für Erzbergwerk Rammelsberg, Goslar, eingesetzt
bis 1960 in der Erzförderung, nach 1979 an Privat, Goslar-Sudmerberg,
2014 an ArGe Schroederstollen. Der Wagen weist sogar noch den auf einer Seite angeschweißten Haken für die Gedingemarke auf. Über die Gedingenummer stellte man fest, von welchen Bergleuten der Wagen beladen wurde, was wiederum Voraussetzung für die Berechnung des Gedingelohns war. |
Die entsprechende Zeichnung entstammt dem Betriebsplan zum Bahnbetrieb am Erzbergwerk Rammelsberg (05.04.1963), Quelle Bergarchiv Clausthal. | |
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Förderwagen 1000 l, vermutlich Preussag Ibbenbüren, 2015 von Vereinsmitglied an ArGe Schroederstollen. |
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Förderwagen, kleine
Ausführung (1350 l) mit Zugösen statt Federpuffern, ex Eisenerzbergwerk
Wohlverwahrt-Nammen, übernommen 2010. Dieser Wagen war ein Standardtyp auf den Nachbarbergwerken Ida und Fortuna- Morgenstern und wohl auch bei vielen anderen Gruben der Barbara-Rohstoffbetriebe. |
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Förderwagen, große
Ausführung (1500 l) mit Federpuffern, ex Eisenerzbergwerk Wohlverwahrt-Nammen,
übernommen 2010. Auch dieser Wagentyp war vereinzelt auf der Grube Ida zu finden. Aufgrund starker Durchrostungen von Wanne und Rahmen wird die Aufarbeitung sehr aufwendig werden. |
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Förderwagen 1000 l, ex Zeche Auguste-Victoria, Marl. Umbau zum Gezähewagen. 2016 an ArGe Schroederstollen. Rückbau zum Förderwagen vorgesehen. |
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Förderwagen 1000 l mit Federpuffern, ex Zeche Nordstern, Gelsenkirchen-Horst. Aufgestellt im Freizeitpark Rheinbach 1979, 2017 an ArGe Schroederstollen. |
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Großraumförderwagen, Typ
FW3000L (3000 l) mit Federpuffern, Fabr.-Nr. 167, gebaut 1986 von Fa.
Bläser, Kamen, für Bergwerk Heinrich-Robert, Hamm. Nach Stilllegung
2010 zur Verschrottung vorgesehen, 2016 an ArGe Schroederstollen. Damit verfügt unsere Sammlung endlich über einen passenden Wagen zu unseren schweren Lokomotiven aus der Steinkohle. |
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Förderwagen 1000 l,
genietet. Von Tongrube Gernbacherwiese/Ww an privat, 2019 an ArGe
Schroederstrollen. Der Wagen war vermutlich lange Zeit im Eisenerzbergbau an Lahn, Dill oder Siegerland im Einsatz. Ein versuchsweiser Einsatz im Tonbergbau bewährte sich nicht und der Wagen überdauerte die Stilllegung des Bergwerks abgestellt in einem Schuppen. Aufgrund seiner Bauweise ist er vermutlich einer der ältesten Förderwagen unserer Sammlung. |
Förderwagen 1000l, ex Zeche Ibbenbüren, via Harrlstollen 2020 an ArGe Schroederstollen. Diverse Ausbesserungen an den Stirnseiten. |